Mondfarben ist inklusiv. Lies selbst:

Die Gaukler lachten viel miteinander, wenn sie abends zusammen saßen. Das Lachen schützte sie gegen die Demütigung, die sie fühlten, wenn die Leute ihre Abscheu offen zeigten. Fabienne, die große Frau lachte dröhnend. Sie erzählte, dass ein junger Mann beinahe in Ohnmacht gefallen wäre, als sie sich zu ihm vorbeugte. Der Starke legte den Arm um sie und lachte mit ihr, bis seine Muskeln zitterten. Fernands und Isabels Lachen hallte wie Kinderstimmen in der Luft, wenn sie die Gaffer mit ihren mitleidigen und neugierigen Blicken nachmachten. Guillaume hörte am Feuer die alten Geschichten. Wie Ninette zu ihnen gekommen war, nach ihrer Flucht vom Zirkus ihres Vaters. Er hatte aus ihr die perfekte Artistin gemacht, biegsam wie eine Schlange und folgsam wie ein Hund. Doch wenn sie einmal nicht folgte, wurde es schlimm. Fabienne hatte sie gesehen. Fabienne, deren Herz so groß war, wie ihr massiger Körper. Die Beschützerin der Hilflosen. Wie der Säuglinge, die an der Hüfte zusammen gewachsen waren. Die Mutter hatte sie ertränken wollen, aus Angst, der Buhlschaft mit dem Bösen bezichtigt zu werden. Fabienne hatte die Säuglinge mitgenommen, waren sie doch zur Schau gestellt auf den Märkten wenigstens am Leben.

In den Umrissen eines Wolfskopfes siehst du den silber leuchtenden Vollmond über dunkelgrünen, fast schwarzen Tannen. Quer über dem Mond der rötliche Titel "Mondfarben" und die Autorin "Frieda Niklas".

Mondfarben ist kein Kinderbuch. Es kommen Tod, Mord und suizidale Gedanken vor. Eine der handelnden Personen ist nicht-binär und wird mit wechselnden Pronomen adressiert.